Online-Medien-Nutzung stark von Genen abhängig
Am King's College in London hat eine kürzlich durchgeführte Studie bewiesen, dass die Onlinemedien-Nutzung stark von den Genen des jeweiligen Menschen abhängt. Dazu wurde die Studie mit Zwillingen durchgeführt - das Ergebnis stellt die personalisierten Inhalte, die immer öfter von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken bereitgestellt werden, infrage.
Studie mit Zwillingen
Untersucht wurde die Onlinenutzung von Zwillingen (ein- als auch zweieiige Zwillinge). Diese Gruppe ist für die Forscher besonders interessant, da eineiige Zwillinge zu 100% dieselben Gene besitzen, zweieiige Zwillinge jedoch nur zu 50%. Die Frage, die sich die Forscher dabei stellten, war, weshalb sich die Nutzung von Onlinemedien zwischen den verschiedenen Menschen stark unterscheidet.
Die Analyse der erhobenen Daten ergab, dass die Gene des jeweiligen Menschen sich stark auf die Nutzung von vorhandenen Angeboten wie z.B. Onlinespiele, soziale Medien oder Onlinevideos oder -musik auswirken. Zusätzlich wirken sich sog. passive Einflüsse, also z.B. 'was hat man schon einmal woanders gesehen', ebenfalls aus - dies wird besonders deutlich bei Zwillingen, die ja seit der Kindheit fast dieselben Erlebnisse teilen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ein Individuum aktiv auswählt, welche Medien konsumiert werden, und sich nicht nur passiv 'berieseln' lassen. Die jeweilige Auswahl der genutzten Medien hängt dabei mit der geneteischen Neigung des Menschen zusammen.
Die Frage, die sich abschließend stellt, ist, ob durch die personalisierte Inhalte, die immer öfter angeboten werden, eine sog. 'Blase' entesteht, in der sich ein Mensch informationstechnisch befindet. Wenn jemand nur Informationsangebote zu Themen erhält, die man sowieso interessant findet, oder die der jeweiligen Neigung entsprechen, fehlt die Auswahlmöglichkeit. Somit werden keine Inhalte angeboten bzw konsumiert, die dazu im Konflikt stehen, es wird jegliche Kritik ausgeschlossen, was auch ein soziales Problem werden könnte.
Fazit:
Die Untersuchung des King's College in London hat ergeben, dass die Nutzung von Onlinemedien von den Genen abhängt. In diesem Zusammenhang werden personalisierte Inhalte infrage gestellt, da diese schnell eine 'Blase' erzeugen kann, in der sich der Nutzer befindet. So wird jede Kritik von vornherein ausgeschlossen, man sieht nur was man sehen will.
Quelle:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/9351928-online-medien-genetisch-bedingt